Nach der Eingewöhnungsphase

Wenn sich der Welpe an das neue zu Hause und an den neuen Besitzer gewöhnt hat, sollte man nicht allzu viel Zeit verstreichen lassen, sondern sofort mit der Ausbildung des Welpen beginnen. Wichtig ist, dass der Welpe richtig sozialisiert wird. Dinge, die er im Rudel nach seiner Geburt gelernt hat, zum Beispiel das Spielen mit Artgenossen und die Rangordnung zu beachten, müssen nun gefestigt werden. In einer Welpenspielstunde trifft der junge Hund auf Altersgenossen, mit denen er balgen kann und mit denen er lernt, wie sich ein guter Hund verhält. Ideal ist es, einen Hundeverein mit einem “Kindergarten” zu finden. Dort kann man mit dem kleinen regelmäßig Kontakte pflegen und sicherstellen, dass er zu einem vernünftigen, selbstbewussten Hund heranwächst. Enorm wichtig ist auch, dass man dem Welpen von Anfang an seine Stellung im Rudel zu Hause klarmacht. Er muss stets wissen, wer der Boss ist und von vornherein seine Grenzen gezeigt bekommen. Das Sprichwort “was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr” hat auch hier seine Gültigkeit. Beginnen Sie früh mit Grundgehorsamsübungen wie “Sitz”, “Platz”, “Nein”, “Pfui”, “Bleib” und “Komm”. Der Border Collie lernt früh und enorm schnell, sie werden sich wundern, wie bald der kleine Hund versteht, was Sie von ihm wollen. Achten Sie aber darauf, die Kommandos klar voneinander abzugrenzen und dass der Hund sie immer befolgt. Beispielsweise bedeutet “Pfui”, dass der Hund das Verhalten niemals zeigen soll, “Nein” heisst, dass er es nur momentan nicht darf. Verwischen Sie nie die Grenzen zwischen Anordnungen, das verunsichert den Hund nur unnötig. Wenn Sie in eine Hundeschule mit kompetenten Ausbildern gehen, wird man Ihnen genau sagen, wie Sie mit Ihrem Hund arbeiten sollen. Aber seien Sie auch hier skeptisch. Ein Border Collie ist in vielerlei Hinsicht nicht mit anderen Rassen, wie etwa dem Schäferhund, vergleichbar. Die traditionelle Unterordnung ist beim Border Collie nur begrenzt anwendbar. Er braucht zwar ebenfalls Konsequenz in der Ausbildung, doch Brüllerei oder gar Schläge, wie man es leider Gottes immer noch bei einigen Unverbesserlichen sieht, bringen einen Border Collie niemals zum Arbeiten, sondern erreichen genau das Gegenteil. Informieren Sie sich anhand von Fachliteratur über Trainings- und Ausbildungsmethoden, die beim Border Collie erfolgversprechend sind. Sie sollten sehr früh mit die Leinenführigkeit trainieren, da viele Border Collies überhaupt nicht mögen, in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein. Zeigen Sie ihm, dass an der Leine gehen Spass macht, verknüpfen Sie viele angenehme Dinge damit. Spielen Sie zum Beispiel mit dem Welpen, während Sie ihn an der Leine halten, etwa mit dem Ziehtau. Oder rennen Sie um die Wette mit ihm, alles das macht dem Kleinen Spaß und läßt ihn lernen, dass die Leine nichts Unangenehmes, sondern etwas Tolles ist, womit man mit dem Herrchen viel Spaß haben kann. Achten Sie aber auch darauf, Ihren Kleinen gerade am Anfang nicht zu überfordern. Welpen müssen sich groß schlafen, ihre Knochen sind noch weich und nicht zu stark belastbar. Mit Dingen wie Agility sollten Sie ohnehin erst anfangen, wenn der Hund 15 Monate alt ist. Beschäftigen Sie ihn am Anfang mit Unterordnung und ein paar Obedienceübungen, versuchen Sie, eine möglichst enge Bindung zu ihm herzustellen, dann werden Sie es später in der Ausbildung sehr viel leichter haben. Noch eine Anmerkung zum Schluß: In Deutschland sind mittlerweile sehr viele gute Bücher zum Thema Border Collie erschienen. Informieren Sie sich darin, wie Sie Ihren Hund artgerecht halten. Sie finden dort sehr viele nützliche Hinweise und Anregungen!

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