Agility

Geschichte des Agility

Agility hat 1998 seinen zwanzigsten Geburtstag gefeiert. Zum ersten Mal wurde diese Hundesportart auf der Cruft`s Hundeschau (England) im Februar 1978 vorgestellt. John Varley wurde damals gefragt, ob er mit einem unterhaltsamen, lustigen Programm die Zuschauer in der Haupthalle unterhalten könne. Dies sollte er in der Pause zwischen der Obediencevorführung und dem eigentlichen Richten der Hunde durchführen. Johns Hauptinteresse galt damals Pferden und so versuchte er ähnlich den Reit- und Springveranstaltungen dort auch mit Hunden so etwas durchzuführen. Zusammen mit Peter Meanwhile transferierte er die Pferdesprünge in die Hundewelt und so war Agility in seinen Grundzügen entstanden. Die Zuschauer waren begeistert ob der grandiosen Vorstellung, die die beiden Pioniere mit ihren excellent ausgebildeten Hunden boten. Einige Jahre später schwappte die Agility-Welle auch über den großen Teich nach Amerika. Dort gibt es vier große Agilityorganisationen: Die USDAA, NADAC, AKC und die UKC. Es gibt noch einige kleinere Vereinigungen dort, zu denen auch die älteste amerikanische Agilityvereinigung zählt, die AAAI, gegründet 1984. Etwa zur gleichen Zeit wie nach Amerika kam Agility auch nach Australien, wo es vorrangig durch Border Collie Besitzer ausgeübt wird, da es dort sehr viele Border Collies gibt. Die Vereinigung dort ist dem Australian Shepherd Club untergliedert. Auch in Kanada gibt es mittlerweile ein eigenes Agilityprojekt mit einem eigens dafür gegründeten Verband.

In Deutschland wurde Agility während des letzten Jahrzehnts auch immer populärer. Über anfänglich kleine Veranstaltungen entwickelte es sich hierzulande zu einem regelrechten Hundemassensport. Seit Jahren gibt es nun auch Deutsche Meisterschaften, die sich gerade auch beim Publikum größter Beliebtheit erfreuen. Diese finden unter dem Dachverband
des VDH und des DVG (Deutscher Verband der Gebrauchshundesportvereine e.V.) statt. Selbst Bundes- und Regionalligen gibt es mittlerweile, die Anzahl der Teilnehmer ist schier unüberschaubar. Das deutsche Team schneidet bei Weltmeisterschaften regelmäßig hervorragend ab und häufig sind die qualifizierten Teilnehmerhunde Border Collies. Deutschland war bereits zweimal Ausrichter der Agilityweltmeisterschaften und bot den Teilnehmern ideale Rahmenbedingungen. Besucht man heute ein Agilityturnier, so wird einem die überwältigende Anzahl von Border Collies auffallen. Zahlreiche Hundesportler haben diese Rasse für sich als idealen Partner dieses Sports ausgewählt.


Die Agility Hindernisse

A. Sprungelemente

1. Die einfache Hürde

Eine Stange liegt auf zwei Auslegern, die in die festen Seitenteile eingesteckt werden. In der Regel begreift der Hund sehr schnell, dass er diese Stange überspringen soll, wenn sie anfangs sehr niedrig gesteckt ist und der Hundeführer mit ihm zusammen die Stange überspringt.

2. Die Busch- oder Besenhürde

Sie verlangt schon etwas mehr Vertrauen vom Hund, da der mittlere Teil blickdicht ist und der Hund somit nicht sieht, wo er nach dem Absprung hinter der Hürde landen wird. Das gleiche gilt für Viadukt oder Mauer. Es bedarf einiger Übungseinheiten, um das nötige Vertrauen aufzubauen, um ins Unbekannte zu springen.

3. Der Reifen

Er bereitet vielen Hunden anfangs Schwierigkeiten. Dieses Gerät wird in vielen Ausführungen verwendet. Es reicht vom schmalen Reifen mit großem Durchmesser bis hin zum dicken Reifen mit kleinerem Durchmesser. Die Variationen sind vielfältig. Der Hund hat zunächst Angst, hindurchzuspringen, weil in ihm das Gefühl aufkommt, dass der Reifen ihn einengen könnte. Er wird daher versuchen, ihn zu unterlaufen oder an ihm vorbei zu springen.

4. Der Weitsprung

Sprungkraft und Präzision wird beim Weitsprung vom Hund verlangt. Er darf zwar die einzelnen Weitsprungelemente berühren, aber keines der Teile darf umfallen. Auch die Begrenzung darf nicht seitlich durchsprungen werden, daher sollte der Weitsprung immer in gerader Linie angegangen werden.

B. Geschicklichkeitshindernisse

1. Der Tunnel

Zu den Geschicklichkeitshindernissen gehören der feste und der Sacktunnel sowie Tisch und Slalom. Beide Tunnel erscheinen dem Hund als dunkles Loch. Es gilt für ihn, allen Mut zusammen zu nehmen und hinein zu laufen. Um diese Geräte zu üben, sollte man sie zunächst etwas zusammenschieben, damit der dunkle Weg anfänglich möglichst kurz ist.

2. Der Tisch

Er ist das Ruheelement unter den Geräten. Hier muß der Hund fünf Sekunden in vorgegebener Position (Platz, Sitz oder Steh) ruhig verweilen. Oft haben die Hunde anfänglich zu viel Schwung beim Aufspringen und können sich auf der glatten Oberfläche nicht festhalten, so dass sie gleich wieder herunterrutschen.

3. Der Slalom

Er ist das schwierigste Element im Agility. Es verlangt sehr viel Geschicklichkeit vom Hund und Geduld und Ausdauer vom Hundeführer. Zwölf Stangen, die im Abstand von ca. 60cm hintereinander gesteckt sind, müssen im Zick-Zack Kurs durchlaufen werden. Dabei muß der Hund korrekt von rechts zwischen der ersten und der zweiten Stange einfädeln, darf den Lauf nicht unterbrechen oder vorzeitig beenden, in dem er sich vom Gerät entfernt. Es dauert oft Monate, bis der Hund dieses Gerät selbständig beherrscht. Hierzu gibt es unterschiedliche Trainingsmöglichkeiten, so z.B. Drähte so um die ersten Stangen zu biegen, dass der Hund „nur richtig laufen kann“. Auf den Buchtippseiten gibt es natürlich Hinweise auf Agility-Bücher.

C Kontaktzonengeräte

1. Die Wippe

Sie ist das schwierigste Kontaktzonengerät. Sie hat nicht nur farblich gekennzeichnete Zonen am Anfang und am Ende, die der Hund jeweils beim Auf- und Abgang mindestens mit einer Pfote betreten muß, sondern auch einen Kipppunkt, den es genau zu ertasten gilt. Beim Training hat es sich bewährt, auf die Kontaktzonen ein Leckerli zu legen, so dass der Hund stets auch wirklich die Markierung berührt.

2. Die Steil- oder A-Wand

Sie ist für die wenigsten Hunde ein Problem. Da sich das Gerät nicht bewegt, läuft der Hund auf der einen Seite hinauf und auf der anderen Seite hinunter. Auch hier gilt, dass er die farblich gekennzeichneten Zonen jeweils beim Auf- und Abgang mit mindestens einer Pfote berühren muss.

3. Der Steg

Er ist das größte Agility Gerät. Es besteht aus drei einzelnen Teilen, wobei jedes Teil 3,60m bis 4,20m lang ist: Dem leicht ansteigenden Aufstieg, dem geraden Mittelteil, der ca. 1,30m hoch über dem Erdboden liegt und dem leicht abfallenden Teil. Auch hier gilt für den Hund, die farblich gekennzeichnete Kontaktzone zu betreten.

Agility Parcours

Die unten abgebildete Grafik zeigt einen typischen einfachen Agilityparcours:



Beschreibung:

Nach dem Start kommt zunächst ein Sprung, danach die Wippe, hierauf der Sack-Stofftunnel, der Reifen, der feste Tunnel, der Laufsteg, der Tisch, die Steilwand, die zusammen mit dem festen Tunnel eine Verleitung bildet, dann noch drei Sprünge und schon ist es geschafft.

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